Burg-Alumna Christel Kiesel erhält den Kunstförderpreis der Stadt Linz

Christel Kiesel, die 2014 das Studium des Keramik/Glas- und Industriedesigns an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle abschloss, erhielt für ihr künstlerisches Schaffen den Kunstförderpreis der Stadt Linz.

Christel Kiesel, aus der Reihe „Ende Gelände“, 2019, Foto: Christel Kiesel

„I I Follow“, Metall (lackiert), Kabelbinder
„Stiebsdorf blau“, Digitalprint Seidenchiffon
„Konglomerat L“, diverse Materialien aus dem Tagebau Schlabendorf-Süd mit Gips

Die in Linz und Brandenburg arbeitende Künstlerin Christel Kiesel, die 2014 das Studium des Keramik/Glas- und Industriedesigns an der BURG abschloss, wurde mit dem renommierten Kunstförderpreis der Stadt Linz 2021 ausgezeichnet. Die Preisverleihung wurde wegen der Corona-Pandemie um ein Jahr verschoben. Für ihre künstlerische Arbeit wurde die Burg-Alumna in der Sparte Bildende Kunst und interdisziplinäre Kunstformen ausgezeichnet. Auch ihre kuratorische Arbeit im Kunstraum EFES 42, Verein für Skulptur in Linz, mit Stefan Brandmayr und Felix Pöchhacker und im FLUR 4 Open-Air-Off-Space in Brandenburg mit Felix Pöchhacker wurde in die Preisvergabe einbezogen.

In ihrer künstlerischen Praxis beschäftigt sich Christel Kiesel mit der Thematik der Transformation von deindustrialisierter Landschaft, insbesondere in der Region der Niederlausitz als Teilgebiet des Lausitzer Braunkohlereviers.

Als Bildhauerin kontextualisiert die Künstlerin die Verbindung zwischen künstlerischer Praxis und thematischen Konfrontationen, in denen wir leben. Mit einem Verweis auf Poesie und Drama alltäglicher Selbstverständlichkeiten werden Objekte mit neuen Assoziationen kombiniert. Es entstehen oft leise, aber dominante Skulpturensettings, die wie szenografische Materialskizzen einen psychologischen Raum eigener Handlungen formulieren.

Als besonders förderungswürdig betonte die Jury des Linzer Kunstförderpreises die intensive und vielschichtige Auseinandersetzung mit der Bergbaufolgelandschaft des Lausitzer Braunkohlereviers. Die Beschäftigung mit der Zerstörung der Landschaft, den menschlichen Eingriffen und kulturellen Veränderungen bis zum Verschwinden ganzer Dörfer zeige sich im gesamten Werkkomplex der Künstlerin. Ihr sensitiver, abstrahierter und reflexiver, poetischer Ansatz überzeugte die Jury.

Der Kunstförderpreis
Mit dem Kunstförderpreis der Stadt Linz (ehemals Kunstförderstipendium) wird seit 1960 die Entwicklung des künstlerischen oder kulturellen Schaffens von aufstrebenden Kunst- und Kulturschaffenden sowie Gestalter*innen in angewandten Kunstsparten unterstützt. In den Sparten "Architektur und Stadtgestaltung", "Bildende Kunst und interdisziplinäre Kunstformen", "Design, Neue Medien und Kommunikation", "Literatur und Kulturpublizistik" sowie "Musik und Darstellende Kunst" stehen jeweils 3.600 Euro zur Verfügung.