Burg-Alumni für Bundespreis Ecodesign 2023 nominiert

Die Burg-Absolvent*innen Virginia Reil und Jacobo Cuesta Wolf sind für den Bundespreis Ecodesign nominiert worden. Er gilt als die höchste staatliche Auszeichnung für ökologisches Design in Deutschland.

Virginias Reils Projekt zur Umwandlung von Textilabfällen „LAYERS OF VALUE“.
Foto: Jesper Hilbig

Virginia Reil, Alumna des Masterstudiengangs Conceptual Textile Design und Jacobo Cuesta Wolf, Künstlerischer Mitarbeiter des Studiengangs Innenarchitektur an der BURG und Alumnus des Master-Studiengangs Industrial Design, wurden jeweils für ihre Arbeiten LAYERS OF VALURE und NEW GRID für den renommierten Ecodesign Award 2023 nominiert.

Am Montag, 4. Dezember 2023, werden die Gewinner*innen in den Lichthöfen des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMVU) bekannt gegeben. Gefeiert werden diese von Gästen aus Politik, Wirtschaft und Design. Bundesumweltministerin Steffi Lemke und Prof. Dr. Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes, ehren die den Designer*innen der prämierten Projekte mit personalisierten Urkunden und Trophäen.

Projekte

Virginia Reil
LAYERS OF VALUE

Das reproduzierbare System von Virginia Reil, bietet die Möglichkeit, aus Industrieabfällen wie Deadstock und Pre-Consumer-Waste Textilien und Materialien in einen weiteren Lebenszyklus einzugliedern. Dazu werden vorhandene Meterwaren und Garnreste in Schichten kombiniert und mittels bekannter Technologien, wie beispielsweise Stickerei, verbunden. So entstehen neue Qualitäten, welche zu limitierten Editionen verarbeitet werden können.
Ein möglicher Anwendungsbereich ist sowohl als Interior- oder Heimtextil als auch für die Mode denkbar. Angelehnt ist diese Verarbeitungsidee an das in der DDR entstandene Malimo-Prinzip, ein Nähwirkverfahren, bei welchem das Textil in eine Maschine einläuft und flächig vernäht wird. Die Maliwatt oder Malivlies-Technologie wird heutzutage für die Herstellung von Putzlappen und Malervlies als Downcyclingmethode genutzt und findet auch im Bereich technischer Textilien Anwendung.
Das System kann auf jedes andere Textil angewendet werden, wobei unterschiedliche Regeln berücksichtigt werden. Die Ergebnisse sind Remakes und kein Upcycling. Die Textilbeispiele werden aus Resten und Pre-Consumer-Waste der industriellen Produktion erstellt. Stickgarn wird als neues Material hinzugefügt.

NEW GRID
Variables Regalsystem

Das Regalsystem von Jacobo Cuesta Wolf soll eine neue Haltung in der Möbelentwicklung verkörpern. Möbel müssen anpassbar sein und auf sich verändernde Umgebungen reagieren, um wirklich nachhaltig sein zu können. Es reicht nicht, sie lediglich aus ökologisch unbedenklichen, zirkulären Materialien zu fertigen. 

Das System fußt auf einem selbst erstellten, strengen Punkteprogramm zur nachhaltigen Produktentwicklung. Es ist reparierbar, verschleißarm und hält ohne Schrauben. Selbst nach Jahren ist dieses Regal in alle Dimensionen durch kleine Interventionen anpassbar. Es besteht aus vier verschiedenen Komponenten, im fiktiven Szenario übernimmt der Produzent für seine Produkte immer die Verantwortung und nimmt die Möbel gegen einen Pfand zurück. Danach wird das Regal aufgearbeitet und als refurbished wieder verkauft. So bleibt das Möbelstück langfristig im Umlauf und muss nie recycelt werden. Und falls doch, so besteht es aus harmlosen, leicht zu recycelten Materialien.

Bundespreis Ecodesign
Das Bundesumweltministerium und das Umweltbundesamt (UBA) loben den Bundespreis Ecodesign seit 2012 jährlich gemeinsam mit dem Internationalen Design Zentrum Berlin aus. Der Wettbewerb zeichnet in den vier Kategorien Produkt, Service, Konzept und Nachwuchs herausragende Arbeiten aus, die aus Umwelt- und Designsicht überzeugen. Er richtet sich an Unternehmen aller Größen und Branchen sowie Studierende. Er gilt als die höchste staatliche Auszeichnung für ökologisches Design in Deutschland.
Ein zentrales Ziel von Ecodesign ist es Produkte, Dienstleistungen und Systeme so zu gestalten, dass ihre negativen Auswirkungen auf die Umwelt in allen Lebensphasen möglichst gering sind.