Rückblick: KUNSTUNTERRICHT digital_vernetzt_mobil

Tagung und Fortbildung für Kunstlehrer/-innen zu digitalen, vernetzten und mobilen Arbeitsweisen im Kunstunterricht

Tagung KUNSTUNTERRICHT digital_vernetzt_mobil. Foto: Sarah Pschorn

Am 2. und 3. September fand an der BURG eine Tagung und Fortbildung statt, an der über 40 Kunstlehrerinnen und Kunstlehrer, Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst, Studierende und Kulturschaffende teilnahmen. Die Gäste kamen aus vielen Bundesländern zusammen, um gemeinsam an Workshops teilzunehmen, ins Gespräch über Unterricht zu kommen und sich zu vernetzen. Konzipiert und organisiert wurde die Tagung von Prof. Dr. Sara Burkhardt (Didaktik der bildenden Kunst an der BURG), Klaus Küchmeister (Medienreferent des BDK e.V. Fachverband für Kunstpädagogik) und Verona Petermann (Medienreferentin des Landesverbandes Sachsen-Anhalt des BDK e.V.).

Den Eröffnungsvortrag hielt Dr. Lars Zumbansen, der anschaulich zeigte, wie Schülerinnen und Schüler zu Forschenden werden können, die ihre eigene digitalisierte Lebenswelt zum Gegenstand ihrer Untersuchungen machen. Er führte aus, wie sich nicht nur öffentlicher Raum verändert, sondern wie Schule als lernendes System mit diesen Veränderungen produktiv umgehen kann.

In den Präsentationen und Workshops praktizierender Kunstlehrerinnen und Kunstlehrer wurden den Teilnehmenden konkrete Unterrichtsbeispiele vorgestellt und sie konnten digitale, vernetzte und mobile Arbeitsweisen selbst ausprobieren. So erstellten sie kurze Videos, animierten Gifs, experimentierten mit den Kameras ihrer Mobiltelefone oder kombinierten Bilder mit Geräuschen oder Projektionen mit realen Gegenständen.

Kaffeepausen und gemeinsames Essen ermöglichten den kommunikativen Austausch über Lehrpläne, Ausstattungen, Probleme und Wünsche. In der Abschlussrunde klang auch heraus, dass dies ein regelmäßig an der BURG stattfindendes Format werden kann, um Fortbildung, Austausch und Vernetzung zu ermöglichen.

Präsentationen und Workshops

Entdecken, Ordnen, Präsentieren — Digitales Sammeln als künstlerische Strategie
Carolin Wiese
Im Kunstunterricht bietet das Sammeln digitaler Artefakte vielseitige schülernahe Einsatzmöglichkeiten. So lässt sich zum Beispiel der Stadtraum durch thematische Fotosammlungen erforschen oder Schülergruppen produzieren collageartige Filme. Im Workshop werden verschiedene Formen des digitalen Sammelns praxisnah ausprobiert und diskutiert.

How to do… Raumaneignung. Zwischen digital und analog
Robert Hausmann | Matthias Laabs
Der Workshop rückt die interaktive Aneignung von digital-analogen Räumen in den Mittelpunkt. Tradierte, analoge Denkmuster und Handlungen werden nicht als gegeben hingenommen, sondern hinterfragt. Schwerpunkte bilden verschiedene praktische Übungen, die ausgewählte Strategien der Raumaneignung aufgreifen. Zudem wird deren konkrete Übertragung in den Kunstunterricht mit digitalen Endgeräten in den Formaten Foto, Gif-Animation und Tutorial fokussiert.

SINNE SMART SCHULEN

Christina Jendrzok | Julia Staatz
Das Unterrichtsvorhaben „SINNEseindrücke mit dem SMARTphone in Rundgängen an SCHULEN verbildlichen“ artikuliert den ersten Arbeitsschwerpunkt des Workshops: Es geht darum, ausgehend von Wahrnehmungsaufträgen auf einem Rundgang (hier exemplarisch über das Gelände des Campus Design der Hochschule) primäre Sinneseindrücke zu sammeln. Diese sollen dann mit dem Smartphone dokumentiert werden. Die experimentelle Verbildlichung der Eindrücke durch künstlerische Verdichtung mithilfe von Apps stellt einen zweiten Arbeitsschwerpunkt dar.

Filmisch denken lernen. Mit subjektiver Handkamera Körperwahrnehmungen darstellen

Constanze Schmidt
In vielen Schülerfilmen werden Protagonist/-innen eher von außen gezeigt: handelnd oder sprechend, oft in der Halbtotalen oder Amerikanischen Einstellung. Diese Szenen können statisch, distanziert und gekünstelt wirken. Doch welche Impulse können dazu beitragen, dass Jugendliche in ihren Filmen eine Nähe zur Figur oder die Identifikation mit ihr erzeugen? Dass sie besondere und vielleicht abwegige Gefühle und Wahrnehmungen der Figur für die Betrachtenden nachempfindbar machen? Dass sie dabei eher künstlerisch-experimentell arbeiten? Dass sie filmisch denken?

Referentinnen und Referenten

Robert Hausmann (*1986), Lehrkraft im Vorbereitungsdienst für die Fächer Kunst und Geschichte am Ökumenischen Domgymnasium Magdeburg | 2007–2014 Studium der Kunstpädagogik und Geschichte an der TU Dresden | 2010/11 kiss-Stipendiat der Siemens-Stiftung | 2011 Medienpädagogischer Preis des Landes Sachsen für das Projekt „Processing2010. Cultural Hacking und Kunstunterricht 2.0“ mit Matthias Laabs | 2015 wiss. Mitarbeiter am Lehrstuhl für Kunst und ihre Didaktik (Prof. Dr. Torsten Meyer), Universität zu Köln. | r.hausmann(at)  domschulen-magdeburg.  de

Christina Jendrzok
(*1989), Referendarin für Kunst und Geschichte am Studienseminar Salzgitter (Gymnasiallehramt), Christian-von-Dohm-Gymnasium Goslar. I 2008 Abitur am Europagymnasium Thale I 2008 – 2015 Studium an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg | christina_jendrzok(at)  t-online.  de

Matthias Laabs
(*1982), Studienrat am Luisen-Gymnasium in Hamburg | Studium der Kunstpädagogik und Geografie an der Technischen Universität Dresden und der Universidad de Sevilla | 2010 kiss-Stipendiat der Siemens-Stiftung | 2011 Medienpädagogischer Preis des Landes Sachsen für das Projekt „Processing2010. Cultural Hacking und Kunstunterricht 2.0“ mit Robert Hausmann | 2011-13 Studienreferendar am Sächsischen Landesgymnasium für Musik Dresden | m.laabs(at)  luinet.  de

Constanze Schmidt
(*1975): Studienrätin für Kunst und Theater am Gymnasium Grootmoor in Hamburg | Stipendiatin im künstlerisch-wissenschaftlichen Graduiertenkolleg Performing Citizenship der Institutionen HafenCity Universität, K3 – Zentrum für Choreografie, FUNDUSTHEATER/Forschungstheater, Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg | Studium Kunst, Germanistik, Darstellendes Spiel (Lehramt Gymnasium) | Meisterschülerin im Bereich Videoinstallation | constanzeschmidt(at)  hotmail.  com

Julia Staatz
(*1989), Referendarin für Deutsch und Kunst am Studienseminar Salzgitter (Gymnasiallehramt), Werner-von-Siemens-Gymnasium Bad Harzburg. I 2008 Abitur am Gymnasium Oschersleben I 2008-2009 FSJ St. Josef Haus Halberstadt I 2009- 2015 Studium an der Universität Leipzig

Carolin Wiese
(*1984), Studienrätin am Ratsgymnasium Minden und abgeordnete Lehrkraft für besondere Aufgaben an der Universität Bielefeld | Jungstudentin an der HMTM Hannover | Studium Kunst und Musik (Höheres Lehramt) in Oldenburg | 2010-2014 Studienrätin am Görres Gymnasium Düsseldorf | WiSe 2013/2014 Lehrbeauftragte an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg | carolin.wiese(at)  uni-bielefeld.  de

Lars Zumbansen (*1977), Dr. phil.: Oberstudienrat für Kunst und Deutsch am Gymnasium Harsewinkel | Studium der Germanistik, Kunst und Erziehungswissenschaft | 2005-2007 wissenschaftlicher Assistent und seit 2008 Lehrbeauftragter im Fach Kunst an der Universität Paderborn | 2008 Promotion über die ästhetischen Kodes und konsumkulturellen Wertkonzepte in Bildschirmspielen | schulischer Ausbildungsbeauftragter für die Referendarsausbildung und Koordinator für kulturelle Schulentwicklung und Öffentlichkeitsarbeit | Mitherausgeber der Fachzeitschrift Kunst+Unterricht | lzum(at)  gym-hsw.  de

Veranstalter

Professur für Didaktik der bildenden Kunst an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle in Kooperation mit dem Medienreferat des BDK e.V. – Fachverband für Kunstpädagogik und dem BDK e.V. – Landesverband Sachsen-Anhalt

Gefördert durch:

BDK e.V. Fachverband für Kunstpädagogik
http://www.bdk-online.info/

BDK e.V. Landesverband Sachsen-Anhalt
https://bdk-sachsen-anhalt.info/

Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle