Biased by Design – Vorannahmen, Stereotype und Reproduktionen

Prof. Dr. Pablo Abend
WK Wahlpflicht+Wahl, Designtheorie Aufbau- und Vertiefungsmodul (BA, MA), Master 2. Stj., Master 1. Stj., Bachelor 4. Stj., Bachelor 3. Stj., Kompaktwoche, Wintersemester 2023, 3. Kompaktwoche (9.SW), Kursbeginn: 04.12.2023

Generiertes Bild (text-to-image), Midjourney, Prompt: A design professor stands in front of his students in the lecture hall, ultrarealistic, photography, 4k (28.08.2023)

Wir alle sind voreingenommen! In der Psychologie steht „Bias“ für eine ganze Reihe kognitiver Verzerrungen, die unsere Wahrnehmung beeinflussen können. Vom bekannten Bestätigungsfehler, also der Neigung, Informationen so auszuwählen und auszuwerten, dass die eigenen Erwartungen bestätigt werden, bis hin zum Gender Bias, also den Vorurteilen gegenüber anderen Geschlechtsidentitäten. Daneben spricht die Soziologie sowie die Anthropologie von Ethnozentrismus, wenn es um die Voreingenommenheit eines Individuums oder kollektiven Akteurs gegenüber einer fremden bzw. als fremd empfundenen Gruppe geht. Ethnozentrismus meint dann die Überzeugung, dass Aussagen und Verhaltensmuster der „eigenen“ ethnischen Gruppe, stets als normal, gut, schön, wichtig und natürlich eingeschätzt und bewertet werden. Das Bekannte und Tradierte wird zum allgemein gültigen normativen gesellschaftlichen Maßstab erkoren, von dem aus alles andere als abweichend bewertet wird. Dem folgend bezieht sich Eurozentrismus auf die explizite und implizite Tendenz, in Europa entstandene Weltanschauungen, den Anschauungen der restlichen Welt vorzuziehen. Die eigene Situiertheit wird so – implizit oder instrumentalisiert – zum Maß aller Dinge. Solche Formen des Bias verstellen den Blick. Sie stehen sowohl Forschenden im Weg, die ihnen unbekannte Kulturen, gesellschaftliche Gruppen oder Milieus untersuchen möchten, als auch Gestalter*innen, die ja in der Regel nicht nur für die „eigene“ Gruppe oder Kultur entwerfen, sondern für Menschen aus ganz unterschiedlichen kulturellen und sozialen Kontexten. Denn solche Biases beeinflussen nicht nur unsere Wahrnehmung und unser Denken, sondern beeinflussen bewusst oder unbewusst auch unser Handeln, wodurch sie auch im gestalterischen Schaffen sichtbar werden, etwa durch die eingeschränkte Vorstellung zukünftiger Nutzungsformen oder in der Verwendung stereotyper Darstellungen und Bilder. Im Design schreiben sich Vorannahmen und -urteile in Dinge ein und in Medien fort, sie werden in unserer Kultur reproduziert, wuchern und erscheinen irgendwann ganz natürlich. Dabei ist es nicht immer ganz einfach, die explizite absichtliche Abwertung des Anderen von der impliziten Bevorzugung eigener Vorstellungen zu unterscheiden. Beispielsweise schleichen sich beim als Maschinenbias bezeichneten Effekt Vorurteile in KI-Systeme ein, etwa wenn Trainingsdaten voreingenommene, menschliche Entscheidungen enthalten oder historische soziale Ungerechtigkeiten widerspiegeln, auch dann, wenn sensible Variablen wie Geschlecht, ethnische Zugehörigkeit oder sexuelle Orientierung (wiederum durch menschliche Arbeit) aussortiert wurden.

Literatur zur Einführung

  • Pater, Ruben: The politics of design. A (not so) global manual for visual communication. Amsterdam.
  • Bernien; Mareike (2015): Chromapolitics. On the Material, Historical, and Political Dimensions of Color in Film. Dissertation. Akademie der Bildenden Künste Wien, Wien, S. 8-36.

Zentrale Einschreibung über das Online-Formular.
Der Link wird per E-Mail an alle Studierenden verschickt.

Studiengang / -richtung

Design Studies
Designwissenschaften
Industriedesign
Spiel- und Lerndesign
Keramik- und Glasdesign
Innenarchitektur
Kommunikationsdesign
Mode
Textil
Multimedia|VR-Design
Industrial Design
Design of Playing and Learning
Product Design and Applied Art (Porcelain, Ceramics and Glass)
Interior Architecture
Furniture and Interior Design
Visual Strategies and Stories
Conceptual Fashion-Design
Conceptual Textile Design
Multimedia Design

Abschluss und Studienjahr

Master 2. Stj.
Master 1. Stj.
Bachelor 4. Stj.
Bachelor 3. Stj.

Semester

Wintersemester 2023

Lehrende(r)

Prof. Dr. Pablo Abend



Ort

Villa, Raum 103/104

Wochentyp

3. Kompaktwoche (9.SW)

Veranstaltungsart

Kompaktwoche

Kursbeginn

04.12.2023

Anmeldungsbeginn und -schluss

27.09.2023 - 29.09.2023



Modulbezeichnung / Fachbezeichnung

Designtheorie Aufbau- und Vertiefungsmodul (BA, MA)

Modulbereich Design / Angebote Kunst

WK Wahlpflicht+Wahl

Voraussetzungen

Basismodul Designtheorie (BA)

Art der Prüfung

Übung (Ü)
Referat (R)
Hausarbeit (H)

Benotung

benotet

ECTS/LN

2 (BA, MA) oder 6 (MA Design Studies)

Zentrale Einschreibung über das Online-Formular.
Der Link wird per E-Mail an alle Studierenden verschickt.

Studiengang / -richtung

Design Studies
Designwissenschaften
Industriedesign
Spiel- und Lerndesign
Keramik- und Glasdesign
Innenarchitektur
Kommunikationsdesign
Mode
Textil
Multimedia|VR-Design
Industrial Design
Design of Playing and Learning
Product Design and Applied Art (Porcelain, Ceramics and Glass)
Interior Architecture
Furniture and Interior Design
Visual Strategies and Stories
Conceptual Fashion-Design
Conceptual Textile Design
Multimedia Design

Abschluss und Studienjahr

Master 2. Stj.
Master 1. Stj.
Bachelor 4. Stj.
Bachelor 3. Stj.

Semester

Wintersemester 2023

Lehrende(r)

Prof. Dr. Pablo Abend



Ort

Villa, Raum 103/104

Wochentyp

3. Kompaktwoche (9.SW)

Veranstaltungsart

Kompaktwoche

Kursbeginn

04.12.2023

Anmeldungsbeginn und -schluss

27.09.2023 - 29.09.2023



Modulbezeichnung / Fachbezeichnung

Designtheorie Aufbau- und Vertiefungsmodul (BA, MA)

Modulbereich Design / Angebote Kunst

WK Wahlpflicht+Wahl

Voraussetzungen

Basismodul Designtheorie (BA)

Art der Prüfung

Übung (Ü)
Referat (R)
Hausarbeit (H)

Benotung

benotet

ECTS/LN

2 (BA, MA) oder 6 (MA Design Studies)