Yvonne Brückner: „moving.set-up“

Diplom, Plastik, Studienrichtung Keramik, 2010

Filmstill

 

Yvonne Brückner: „moving.set-up“

In meinem Studium  befand ich mich in einem Grenzbereich zwischen der keramischen Plastik auf der einen Seite und dem Puppentheater auf der anderen Seite. So beteiligte ich mich an verschiedenen Theaterprojekten und baute keramische Standbilder in räumlichen Bühensituationen. Ein zentrales Moment in meiner Arbeit bildet u.a. die Frage, wie sich Bewegung innerhalb einer Plastik äußert und welche Veränderung ein Objekt erfährt, das eine weiterführende Gestaltung durch bewegt-werden erhält.

In der Technik des Puppentrickfilms fand ich eine Möglichkeit, plastische Bewegtheit und zeitbasierte Bewegung zu vereinen. Ein relativ neuer Gegenstand meiner Untersuchungen liegt daher in der Frage, wie sich Rezeptionsprozesse von dreidimensionaler Plastik im Vergleich zum flachen Filmbild unterscheiden.

Zwei Figuren mit unterschiedlichen Temperamenten, agieren an verschiedenen Stellen eines nicht näher bestimmten Ortes. Während der eine planvoll Bruchstücke sortiert und zusammenfügt, tanzt der andere lustvoll mit und für sich.

Durch eine flüchtige Bewegung ein dauerhaftes Zeichen in der Umgebung hinterlassen zu können, gehört ebenso zum Erkenntnisprozess der Figuren wie auch die Irritation und die damit verbundene Aktion, die ein fremdes Zeichen hervorrufen kann. Einer Ruine oder geritzten Scherbe gleich werden die Bauten und Zeichen zum Beweis einer vorangegangenen Existenz. Ohne sich zu begegnen, treten die beiden Protagonisten in einen architektonischen Dialog, der sowohl das Studium der fremden Sprache als auch die Erweiterung der eigenen Sprache beeinhaltet.