Spuren von Arbeit _ Teil II

Proviant & Proportionen

Ausstellungsansicht. Im Vordergrund Filminstallation von Todor Musev. Foto: Michel Klehm

Die aktuell Studierenden der Zeitbasierten Künste entwickelten in Eigenregie den zweiten Ausstellungsteil Proviant & Proportionen, der die vielfältigen Fragestellungen, Herangehensweisen und Haltungen in einen Dialog verwickelte. Es ging dabei um die Frage nach dem Verhältnis von Prozess und Arbeit, von künstlerischer Produktion und Selbstversorgung. Die jungen Künstler*innen zeichneten durch ihre Arbeiten den Weg zu einer eigenständigen künstlerischen Sprache nach. Im Getümmel der Positionen entwickelte sich eine Ausstellung multimedialer Perspektiven, Erkundungen und Unterschiede.

Im Teil Proviant und Proportionen wandelte sich der Raum in der Burg Galerie im Volkspark durch unterschiedliche räumliche Setzungen mehrmals. In Form von Materialbildern, Skulpturen, Video- und Klanginstallationen wurden Themen wie das Christentum als Baustelle, die Endgültigkeit von Entscheidungen oder der Kampf mit der Materie verhandelt. Es wurden Geschichten vom Europäischen Waldelefanten erzählt und politische Geschehnisse, wie die Gewalttat von Aue oder der Anschlag von Halle, in den Fokus gerückt. In Soyoung Yangs Video Zimmer ohne Tür durchläuft eine Person unterschiedliche Stadien des Eingeschlossenseins, Todor Musev nahm uns in seiner Videoinstallation Up from the Skies mit zu seiner Großmutter in Übersee und reiste mit uns durch deren Paralleluniversen während Ferdinand Molck-Ude und Michael Schroller in ihrer Kanginstallation Rubinie I Strukturen des Zerfalls auf visueller Ebene konservieren, und gleichzeitig auf auditiver Ebene erlebbar machen.

Ein dichtes Programm begleitete die Ausstellung über die gesamte Laufzeit.
Die Ausstellungsszenografie und einzelne künstlerische Arbeiten wurden in den gleichermaßen poetischen wie politischen Performances, Lesungen und Musikstücken unter dem Einsatz von Körper und Stimme, Bildern und Sounds, Dinglichem und Digitalem von Studierenden, Alumni und Gastbeiträgen aktiviert.

Die Live-Performance Storytelling in times of heat von Vanessa Kahl zum Beispiel wirkte als Aktivator der Installation Rubinie I von Ferdinand Molck-Ude und Michael Schroller und interagierte mit ihr auf eine eigenständige und narrative Weise. Klänge und Geräusche der eigenen Stimme sowie von Objekten wurden durch die Interaktion zwischen Performerin und einer Loopstation transformiert, wiederholt und überschrieben.

Beteiligte: Seunghoon Baek, Lisa Börgen, Thomas Brück, Lorenz Ebersbach, Daniela Grömke & Caro Sell, Binha Haase, Vanessa Henning, Mark Hornbogen, Han Kim, Kathrin Lemcke, Jana Isabella Luck, Ray Peter Maletzki, Max Méndez, Tim Nowitzki, Lukas Pfalzer, Karl Pompe, Stephan Retzlaff, Florian Schurz, Eva Storms, Tim Thiel, Sylvie Viain, Diego Vivanco, Susann Weißhaar
Samira Assir, Alva Berlich, Gaja Galina Bielewski, Leila Bröchin, Ahram Choi, Stefan Dietze, Celina Eggers, Markus Ettenauer, Jo-Hendrik Hamann, Chaebin Han, Niklas Junker, Vanessa Kahl, Lukas Kappmeier, Maxi Kling, Luis Kießling, David Kind, Paul Kobert, Lucas Kurz, Anatol Lehmann, Josepha Merz, Ferdinand Molck-Ude, Todor Joe Musev, Michael Schroller, Soyoung Yang

Heike Geißler, Chorgesang von Wirsing unter Leitung von Magdalene Gööck

Konzept und Organisation
Prof. Michaela Schweiger, Katrin Esser, Paul Hauptmeier, Martin Recker, Thomas Purgand

Ort
Burg Galerie im Volkspark
Schleifweg 8a, 06114 Halle (Saale)