hin und weg © Johanne Herrmann, Lukas Stieff und Tonya Hannes
Seilschaften
Fachaufgabe WS 23/24
1. Studienjahr
Prof. Vincenz Warnke
KM Bastian Thürich
SEILSCHAFTEN
Von der Linie zur Fläche zum Raum
Wir beschäftigen uns in dieser zweiwöchigen Fachaufgabe mit Seilen - und co.Komprimiert verpackt, verheddert und unendlich lang, von schnurgerade bis Wollknäuel, Seile, Fäden, Kordeln, Schnüre, Bänder, Stricke, Garne… Sie verbinden als Naht und trennen als Absperrband. Man kann mit ihnen Berge erklimmen und Flüsse überwinden. Man kann darin schlafen oder von ihnen gefesselt werden. Wir wollen herausfinden, welche sensuellen, poetischen und unktionalen Qualitäten in den verschiedenen Arten, Dicken und Materialien stecken. Wie kann man diese am besten kategorisieren und wieder entkategorisieren; wo werden sie am sinnvollsten eingesetzt, wo ganz unerwartet? Wir wollen uns mit euch verschiedene (Kultur)Techniken anschauen und erlernen: Knoten, Stricken, Häkeln, Weben und auch das Makramee könnte mal wieder eine zeitgemäße Interpretation bekommen. In der zweiten Woche der Fachaufgabe überführt ihr das Gelernte in den Raum, um ihn zu erweitern, zu verdichten oder neu zu interpretieren.
hin und weg © Johanne Herrmann, Lukas Stieff und Tonya Hannes
Unser Konzept – eine „Schaukel
to go“. Sie treibt alle Schaukelbegeisterten raus in die Natur, fokussiert die Wahrnehmung auf die Bäume und deren Äste, um sie auf die Tragfähigkeit zu überprüfen. Durch gezieltes Werfen und etwas Geduld werden die Seile aufgehängt und der Schaukelspaß kann beginnen. Danach wird alles durch das Ziehen an einem Seil demontiert, aufgewickelt und kompakt mit nach Hause genommen. Dabei spielen größtmöglicher Schaukelkomfort und kleinstmögliche Transportgröße eine essentielle Rolle.
Offset Flechtwerk © Max Böhlken und Philip Kühlke
Offset Flechtwerk © Max Böhlken und Philip Kühlke
Offset Flechtwerk © Max Böhlken und Philip Kühlke
Uns ging es um die Vielfältigkeit traditioneller Flechttechniken und deren Anwendung, und der Spagat zur heutigen Zeit. So nehmen wir statt Peddigrohr lieber ausrangierte Kabel, alte Plattenmaterialien und ähnliche Dinge, die eher auf dem Wertstoffhof landen als eine neue Verwendung zu finden. Die Geschichte, die damit erzählt wird, ist vielleicht auf den ersten Blick nicht ganz offensichtlich, aber es geht um Gegensätzlichkeit verschiedener Zeiten, man schaut sich das Alte an und interpretiert es neu. Wir haben uns dafür einen Korb aus dem Moodboard ausgesucht und diesen als Vorlage genommen, um am Ende einen Vergleich zu haben.Weiterhin, um dem Korb einen Zweck zu geben, sind wir auf die Idee gekommen, für die bereits vorhandene Sauna, die ein Semesterprojekt des Industriedesigns war, einen Korb für Feuerholz zu spendieren.
Freischweber ©Henri Buck, Maik Eulitz und Rhona Splitt
Freischweber ©Henri Buck, Maik Eulitz und Rhona Splitt
Freischweber ©Henri Buck, Maik Eulitz und Rhona Splitt
Den Aspekt der Spannung des Seils fanden wir von Anfang an interessant. Welche Zustände und Formen kann ein Seil annehmen? Dabei hat uns interessiert, wie ein Seil, das man oft mit Flexibilität assoziiert, durch Spannung auch für Stabilität sorgen kann. Das Tensegrity-Prinzip von Richard Buckminster Fuller hat uns fasziniert, da das Seil das ausschlaggebende, alles zusammenhaltende Element ist, das der Konstruktion ermöglicht, zu stehen, ohne dass sich die einzelnen Elemente berühren.
Wir entschieden uns dafür, einen Tisch/Ablage zu bauen. Ein Tisch, der elegant aussieht, ein gewisses Gewicht aushält, stabil ist und der bedingt durch die Seilkonstruktion beim Anstoßen etwas mitschwingt und so mit dem Umfeld interagiert.
Carry Aid © Elena Messnarz und Marietta Szydlik
Carry Aid © Elena Messnarz und Marietta Szydlik
Carry Aid © Elena Messnarz und Marietta Szydlik
Die Anforderungen an unsere Tragehilfe zum Transport von Kunstmappen zeigen sich sowohl bei der Nutzung, als auch in der Herstellung dieses Produkts. Ziel ist es den Körper durch körpernahes tragen und der Verteilung des Gewichts auf zwei Schultern bei einem Transport unhandlicher und schwerer Objekte zu entlasten. Um sich bestmöglich verschiedenen Körpergrößen und Formaten anpassen zu können, lassen sich die beiden Schultergurte in ihrer Länge verstellen. Die Gurtschieber ermöglichen das Band über eine Dopplung in der Länge zu verändern. Sie funktionieren ähnlich wie Schiebeknoten, die bereits im Speeddating unser Hauptaugenmerk waren. Um der Zielgruppe von studierenden gerecht zu werden ist eine kostengünstige Produktion und platzsparende Lagerung relevanter Teil des Konzepts. So soll die Tragehilfe auch nach der Bewerbungsphase an der Uni weiterhin Verwendung im Alltag finden.
SpiraLume © Paul Knöfel und Yaman Al Fawaz
SpiraLume © Paul Knöfel und Yaman Al Fawaz
SpiraLume © Paul Knöfel und Yaman Al Fawaz
Unsere Lampe sollte variabel einsetzbar sein. Sie sollte mit Licht und Schatten spielen. Das Grundprinzip bestand darin, dass man mittels eines Mechanismus das Licht selbst steuern kann. Wenn man die Spirale nach unten zieht, hat man Licht im Raum, welches eine spiralförmige Struktur hat. Zieht man die Spirale wieder nah an das Leuchtmittel, wird das Licht zu einem sanften Umgebungslicht. Diesen Effekt wollten wir mittels eines Perlon-Kabels realisieren, welches durch Hitze in Form gebracht wird. Für den Mechanismus wollten wir eine Seilkonstruktion einsetzen, die durch eine Rolle die Richtung ändert. Das Festhalten des Spiralenendes sollte durch einen Magneten geschehen, der die Spirale nach unten zieht, aber gleichzeitig auch durch einen anderen Magneten, die Spirale oben hält, für ein diffuses Licht.