Präsentation und Ausstellung (Fotos: Franziska Müller)
Auf Arbeit
Objekte für die Arbeitswelt.
Semesterprojekt
Methodische Gestaltungsübung, Sommersemester 2016
bei Prof. Vincenz Warnke und Dipl. Des. Franziska Müller
2. Studienjahr Bachelor
Gehen Sie in diesem Semesterprojekt zu Recherchezwecken vorab erst einmal auf Arbeit...! Begleiten Sie in der vorlesungsfreien Zeit für eine Woche einen halleschen Bäcker, Klempner, Polizist, Rechtsanwalt, Schuster, Arzt, Bauarbeiter, Lehrer oder Politiker etc. Ihrer Wahl und finden Sie dabei heraus, wie deren alltägliche Arbeitsabläufe und -bedingungen aussehen und ob sich dort durch einen gestalterischen Eingriff nicht noch etwas verbessern und optimieren ließe.
Nach dieser Analyse- und Auswertungsphase wird mit dem Entwurfsprozess begonnen und ein nutzliches Objekt fur den Arbeitsplatz Ihres „Kunden“ erdacht, welches die dortigen Handlungsabläufe erleichtern hilft. Bleiben Sie uber das ganze Semester mit Ihrem potenziellen „Auftraggeber“ in engem Kontakt und erbitten Sie ein regelmäßiges Feedback zu Ihren Überlegungen.
Am Ende des Semesters gilt es Ihren Entwurf vor Ort auf seine Tauglichkeit hin zu überprufen und anschließend so umzusetzen, dass er in der Praxis einwandfrei funktioniert, dem „Klienten“ gefällt und in geeigneter Form präsentiert werden kann.
Geplant ist eine Exkursion zur DASA in Dortmund, der größten Arbeitswelt Ausstellung in Deutschland und in den Essener Zollverein, die ehemals größte Steinkohlenzeche der Welt.
"Orgelschlitten" von Marc Wejda in Zusammenarbeit mit Orgelbauer Thomas Schmidt
Der Orgelschlitten ist ein auf Thomas Schmidt zugeschnittener Transportwagen, der für den Einsatz auf Montage konzipiert ist. Er schafft Abhilfe beim Verladen seiner schweren Werkzeuge als auch beim Transport schwerer Orgelteile. Materialien und Werkzeuge können in geringer Höhe auf den Wagen geladen und mittels eines Mechanismus auf die Kofferraumhöhe seines Transporters gebracht werden. (Fotos: Marc Wejda)
"passport to go" von Kevin Strüber in Zusammenarbeit Inas al Halabi, dem
welcome treff, let‘s h ello und anderen. Was wäre, wenn wir unseren Pass und unsere Nationatlität und damit alle verbundenen Vor- und Nachteile an einem Automaten kaufen könnenten? Der Automat bringt die Nationalitäten auf eine abstrakte Kosten-Nutzen Ebene, statt sie zu der eigenen Identität zu zählen. So kostet ein Afghanischer Pass nur einen Bruchteil des Deutschen Passes. (Fotos: Kevin Strüber)
"Flüstertröte" von Lukas Keller in Zusammenarbeit mit der Kinderärztin Romy Berg. Die Flüstertröte ist genau auf die 180 x 180 cm große Spielecke des Wartezimmers angepasst. Sie bietet die Möglichkeit erklommen zu werden, sich zu verstecken oder zu malen. Das Rohr selbst trägt etwas verbergendes in sich. Seien es Geschichten, Erzählungen, Stimmen, Melodien oder Geräusche. Hält man sein Ohr nah an die Trichterenden heran und horcht hinein, kann man seinen Geschichten lauschen. Besonders für die kranken Patienten soll das Lauschen etwas beruhigendes bedeuten. Es ergibt die Möglichkeit sich einer Geschichte hinzugeben, abgelengt zu werden. Die Athmosphäre im Warteraum soll sich dementsprechend entspannen. (Fotos: Lukas Keller)
"Take away table workshop" von Marius Mühleisen in Zusammenarbeit mit Inas Al Halabi , Abdullah, Mohammed Helwani, impetus e .V. und dem Eigenbaukombinat Halle e.V.
In einem viertägigen Workshop leitete ich vier Geflüchtete dazu an, sich selbst einen Tisch zu bauen. Während des Workshops habe ich ihnen Möglichkeiten aufgezeigt, ihr Möbelstück zu individualisieren. Durch das handwerkliche Aktivwerden wollte ich eine gesteigerte Lebensqualität und ein Gefühl der Mündigkeit vermitteln. Der Workshop wurde auf Deutsch gehalten, die Teilnehmer sollten versuchen auf Deutsch zu kommunizieren. Jeder Teilnehmer konnte seinen eigenen Tisch mit nach Hause nehmen. Die Dokumentation des Workshops (Bauanleitung, Informationen über meine Vorbereitung, Fotos, Erfahrungen) sind online veröffentlicht. Somit ist der Workshop reproduzierbar. Ich wünsche mir Nachahmung, Weiterentwicklung und andere Verwertung des Workshops. marius.muehleisen@burg-halle.de (Fotos: Marius Mühleisen)
> Video starten mit Klick auf die Bilder (Fotos: Ezra Dilger und Laura Pelizzari)
Laura Pelizzari und Ezra Dilger in Zusammenarbeit mit Ahmad Hasam, Abd Al-Rahman Al-Hussein, Yahya Al Hashmy, Samer Al Hamad, Monaf Dahdal.
Unser Habibi-House ist eine Vision eines lebendigen, aufgeschlossenen Wohn- und Arbeitsraumes. Gemeinsam mit regionalen Unternehmen und Geflüchteten aus Bau- und Handwerk haben wir einen Bungalow geschaffen, der als Beispiel dient für eine modulare Bauweise von Wohnen auf kleinem Raum. Die Geflüchteteten waren im kompletten Prozess von der Recherche über die konkrete Planung der Gestaltung bis hin zur Umsetzung vor Ort am Projekt aktiv beteiligt. So fließen unterschiedliche kulturelle Stile und Handwerksfertigkeiten in unseren Entwurf mit ein. Das Projekt wurde von verschiedensten Institutionen finanziell gefördert und unser Augenmerk bei der Umsetzung lag auf einer günstigen Bauweise, die ohne große Maschinen und Kosten einfach reproduzierbar und auf und abbaubar ist. Die Basis sind mit Holzfasern gedämmte Module, die man ineinander stecken kann. Unsere Idee war durch diese Zusammenarbeit die Kommunikation zwischen Geflüchteten und nicht Geflüchteten zu fördern, ihre Potentiale ernst zu nehmen und voneinander zu lernen. Wir möchten mit dem Projekt ein Bewusstsein für Chancen dieser Zusammenarbeit schaffen und fremdenfeindlichen Vorurteilen den Wind aus den Segeln nehmen.
www.habibi-house.jimdo.com
Grassi-Nachwuchspreis der Grassi Messe Leipzig, 2016 sowie
nominiert für den GiebichenStein Designpreis, für das engagierteste Anliegen
"Strick" von Tian Pan in Zusammenarbeit mit der Schneiderei Karina “Strick” ist ein Schrank, der eine Kombination für die Lagerung und Schaufensterausstellung ist. Links sind fünf Kisten für die fertigen Produkte, die von Montag bis Freitag von den Kunden abgeholt werden. Der Bereich rechts unten ist als Stauraume für gelagerte Reißverschlüsse gedacht. Die Gummiseile auf der Oberfläche erinnern an die Nähte auf der Kleidung, da das eine besondere Eigenschaft der Schneiderei ist. Außerdem gibt es zwei große Strickstäbe, zwischen denen ein Strickstück auch aus roten Gummiseilen hängt, welches als Präsentationsfläche gedacht ist.
"Profilbox" von Ruben Strahl in Zusammenarbeit mit der Tischlerei Jens Weickardt. Je nach Größe und Form des defekten Profils sind unterschiedliche Profilformwerkzeuge von Vorteil. Die Profilbox fast sie zusammen. Die Form wird jeweils an einer unbeschädigten Stelle abgenommen. Die Werkzeuge werden auf die aufgetragene Spachtelmasse aufgedrückt und fixiert. Überschüssiges Material wird sofort, das Werkzeug mühelos nach dem Aushärten entfernt. Nachgeschliffen werden muss nur wenig. Die Proflillehre, nach dem Prinzip einer Konturlehre, besteht aus Polyethylenplatten und ermöglicht feinstufiges Übertragen eines Profils wie Zierleisten. Die Formfläche aus Formetall und Silikon wird wie ein Kurvenlineal per Hand in Form gebogen und eignet sich besonders gut für g rößere Profile wie Handläufe. Das mit Glaßhohlkugeln gefüllte Vakuumkissen aus Silikon ist flexibel und verhärtet sich durch Luftentzug.
"Buchbindertisch" von Hongki Keam für die Buchbinderei Buchpiloten.
Der Buchbindertisch ist ein ergonomischer Tisch da je nach Arbeitsschritt unterschiedliche Tischhöhen benötigt werde. So wird z.B. im sitzen genäht und im stehen geklebt. Man kann sehr einfach seinen Arbeitsplatz ordnen und aufräumen. Durch das lange Loch in der Platte der Stehhöhe können Abfälle verschwinden und es gibt eine Klappe mit einem zweiten Boden beim Sitzbereich. Weitere Funktionen sind die praktische Tischlampe und Steckdose.