TFP untersucht, wie aus einer invasiven Pflanze ein wertvoller Rohstoff für nachhaltiges Textildesign entstehen kann. Im Zentrum steht der Japanische Knöterich, eine Art, die sich aggressiv ausbreitet und sowohl Ökosysteme als auch Infrastruktur schädigt. Anstatt als reines Problem betrachtet zu werden, dient er in diesem Kontext als Quelle für natürliche Pigmente. Durch einen gezielten Fermentationsprozess werden Farbstoffe aus Stängeln, Blättern und Wurzeln gelöst. Diese biologische Methode intensiviert und stabilisiert die Farben, verbessert die Haptik der Stoffe und verzichtet vollständig auf synthetische Chemikalien. Das Ergebnis sind biologisch abbaubare, leuchtende Textilien, die ökologische Verantwortung mit gestalterischem Anspruch verbinden. Parallel dazu kommt ein digital gesteuertes Stempelwerkzeug zum Einsatz, inspiriert vom traditionellen Blaudruck. Mit auswechselbaren Stempeln und CNC-Technologie wird Reservierungspaste in präzisen, wiederholbaren Mustern auf den Stoff aufgetragen. Dadurch lassen sich komplexe, digital entworfene Motive mit der sinnlichen Qualität handwerklicher Druckverfahren kombinieren. Die Verbindung von pflanzenbasierter Fermentation und digitaler Musterherstellung eröffnet kleinen Labels und Designer:innen den Zugang zu einzigartigen, ökologisch gefärbten Stoffen und verdeutlicht zugleich, wie Gestaltung aktiv zu einer Kreislaufwirtschaft beitragen kann.