G16 – Wohnen + Arbeiten am Getreidehafen

Masterthesis von Samira Hanna Agoropoulos, SoSe2021

Die Grenzen zwischen Wohnen und Arbeiten verschwimmen mehr und mehr, die funktionale Trennung ist nicht mehr zeitgemäß. Für die Belebung und Weiterentwicklung von Stadtteilen braucht es eine Durchmischung von Lebens-, Wohn und Arbeitsbereichen. Diese Entwicklung ist zwar bei neu entstehenden Stadtquartieren abzulesen, funktioniert aber leider nur bedingt. Exklusive Wohnanlagen und Gewerbearchitekturen ziehen vor allem eine homogene BewohnerInnengruppe aus Besservedienenden, sowie Konzerne bzw. den filialisierten Einzelhandel an. Das Kleingewerbe, aber vor allem die Kreativwirtschaft und ihre AkteurInnen können sich dort meist nicht etablieren.

Das Konzepthaus G16 beweist, dass genau diese AkteurInnen in einem Gebäude sowohl leben als auch arbeiten können. Diese Symbiose findet Einzug in einem Skelettbau am alten Getreidehafen in der Überseestadt Bremen

Samira Agoropoulos, G16: Aperitif in der Mittagssonne mit Blick auf die Weser und die
Überseestadt (Modul M - Wohnen) Hocker: Robert Hahn

KONZEPT
Der Entwurf der G16 fasst Wohnraum, Gewerbeflächen und Werkstätten für AkteurInnen der Kreativwirtschaft unter einem Dach zusammen und nutzt diese Um- und Mischnutzung als Keimzelle für Austausch, Begegnung und die Wiederbelebung eines industriell geprägten
Stadtteils. Nutzungsoffene Ausbaustandarts in Wohn- und Gewerbeeinheiten lassen den Bezug von unterschiedlichen Wohnkonstellationen und Gewerken zu. Das Nutzungskonzept, das im Erdgeschoss vor allem Werkstätten, in den Obergeschossen unterschiedlich große Wohn- und Gewebeflächen und im 4. OG das Café TÉCHNI mit Kunstraum und großzügiger Dachterasse umfasst, nutzt unterschiedliche Qualitäten und die Ausrichtung des Bestandes und bildet so attraktive Einheiten für eine individuelle Bespielung.