Werkschau Mode 2023 – Studierende der BURG präsentieren ihre Kollektionen in einer Werkschau zur Jahresausstellung

Die Studienrichtung Mode zeigt am Freitag, 14. Juli 2023, im Volkspark Halle Semester- und Abschlusskollektionen.

Plakat zur Werkschau Mode 2023
Gestaltung: Lucie Weiße und Clara Girke

Die Studienrichtung Mode der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle freut sich, die Kreationen und Visionen von Studierenden auch in diesem Jahr präsentieren zu können. Zum Auftakt der Jahresausstellung zeigen am Freitag, 14. Juli 2023, um 20 Uhr, die Studierenden des Bachelor- und Masterstudiengangs Projektarbeiten und Abschlusskollektionen vor einem breiten Publikum. Über 750 Besucher*innen und eine geladene Jury von Fachleuten aus der Mode- und Designbranche werden die Kollektionen im Volkspark bestaunen können und den gestalterischen Stimmen der Studierenden begegnen. Außerdem wird die Werkschau im Garten des Volksparks Halle für Interessierte kostenfrei live übertragen. Karten können in diesem Jahr ausschließlich an der Abendkasse erworben werden. Diese öffnet am Freitag, 14. Juli, um 17 Uhr, im Eingangsbereich des Volksparks Halle, Schleifweg 8a, 06114 Halle (Saale).

Die diesjährigen Designprojekte widmen sich unter anderem der gesellschaftlichen Aufgabe der Mode. Erforscht werden beispielsweise Designprozesse als kollektives Arbeiten in einem internationalen und interdisziplinären Team sowie einer nachhaltigen Gestaltung der Wertschöpfungskette. Darüber hinaus beschäftigen sich die Projekte mit dem Changieren zwischen verschiedenen gestalterischen Outputs in der künstlerischen und gestalterischen Praxis von Modedesigner*innen. Einige Projekte widmeten sich auch persönlichen Überlegungen und Anliegen der Studierenden sowie ihren Gedanken zu Zeit, Mode und Identität.

Unter der Leitung von Prof. Evelyn Sitter und Prof. Lars Paschke sowie den künstlerischen Mitarbeiter*innen Katharina Eichner, Gesine Försterling und Dominik Cosentino liegt in diesem Jahr ein besonderer Fokus auf kollaborativen Arbeiten. In vielen Projekten geht es um den Austausch, die Kommunikation sowie das Hinterfragen von gesellschaftlichen Tendenzen, Systemen  und Rhythmen in der Modebranche. Geladene Gäste und Partner*innen, die für die Zusammenarbeit mit den Mode-Studierenden gewonnen werden konnten, bereicherten den Austausch zusätzlich. Auch Gedanken zu Themen wie Autor*innenschaft und kreativer Leitung innerhalb der Mode und des Modedesignstudiums wurden diskutiert und gestalterisch und konzeptionell durch die Studierenden kommentiert.

Einblicke in die Designprojekte

Kreiere dein ultimatives Add-On, das dich empowert war die Aufgabe für die Studierenden des ersten Studienjahrs im Projekt boost it. Unter der Betreuung von Gesine Försterling, Johanna Rogalla und Laura Linsig hatten die Studierenden die Aufgabe, ein Self-Care-Attachment zu kreieren, ein tragbares Objekt, ein Accessoire, das als eine Art Verlängerung, Erweiterung oder als Zusatz des Körpers agiert.

Im Grundlagenprojekt Night Owls des zweiten Studienjahrs, betreut von Prof. Evelyn Sitter, Katharina Eichner und Isabel Fiedler, wurden verschiedene Ansätze und Methoden für die Entwicklung eines Entwurfs erprobt wie die Assoziation, die Dekonstruktion und die Recherche. Anschließend analysierten, dekonstruierten und komponierten die Studierenden existierende Kleidungsstücke passend zur Atmosphäre der Figur.

Ein weiteres Grundlagenprojekt des zweiten Studienjahrs, betreut von Prof. Evelyn Sitter, Prof. Lars Paschke, Katharina Eichner, Isabel Fiedler und Joachim Unterfrauner trägt den Titel Re:wind and Re:play. Die Studierenden setzten methodisch durch Reverse Engineering eine Auswahl historischer Silhouetten in kleinen Gruppen originalgetreu um. Im Archiv des Kunstgewerbemuseums Berlin konnten die Studierenden als erste Aufgabe Schnitte und Modelle bekannter Designer*innen untersuchen. In kleinen Gruppen analysierten und modifizierten sie Schnitte historischer Couturiers und erstellten Replikate anhand von Originalschnitten.

Die Studierenden im Projekt 24/7 nahmen sich Zeit für eine Auseinandersetzung mit ihrer Profession, mit Arbeitsprozessen und Umständen, mit Produktionsrhythmen und Arbeitszeiten. Prof. Evelyn Sitter, Katharina Eichner, Gesine Försterling und Isabel Fiedler forderten Studierende auf, in Kollaboration zu gehen, um eine kollektive Kollektion zu erstellen, die ihre Kraft in sorgsamer Arbeitsteilung findet – abseits von 24/7. Das Projekt ermöglichte den Studierenden, spezialisiertes Wissen in einer bestimmten Produktgruppe aufzubauen und es innerhalb der Arbeitsgruppe zu teilen. Auch gründete sich in diesem Zug das Kollektiv You Can Sit With Us, das die selbst erarbeitete Publikation mit dem Titel You Can Sit With Us – 24/7 veröffentlichte. Die Publikation wurde auf der Fashion Revolution Week Halle gelauncht und ist auf der Jahresausstellung für 8 Euro zu erwerben.

Ziel des Forschungsprojekts Quadrologues des Textildesigns war die Entwicklung einer gemeinsamen Kollektion durch internationale und interdisziplinäre Zusammenarbeit. Daraus entwickelte sich ein kollaboratives Projekt zwischen Mode- und Textildesignstudierenden sowie Modedesigner*innen, die in Usbekistan und Tadschikistan leben. Das Projekt wurde von Prof. Lars Paschke, Prof. Bettina Göttke-Krogmann, Laura Linsig, Johanna Rogalla und Dominik Cosentino betreut. Erforscht wurden Fragen zur Kollektionsstruktur, Produktentwicklung im Kontext gesellschaftlicher Tendenzen, zu nachhaltiger Schnittkonstruktion sowie dem zeitgemäßen Umgang mit traditionellen Mustern und deren Autor*innenschaft. Das Hauptaugenmerk lag auf dem Seidenikatstoff. Eine gemeinsame Forschungsreise führte nach Zentralasien, bei der ein Zero-Waste-Schnittkonstruktions-Workshop unter der Leitung von Jasmina Benferhat in Usbekistan und Tadschikistan stattfand.

Im Projekt Kalte Küche köstlich wie noch nie, betreut von Prof. Evelyn Sitter, Dominik Cosentino und Isabel Fiedler, durchsuchten Studierende zunächst Koch- und Rezeptbücher und lasen Aufsätze zu Essritualen, Gender, Nahrung und Verdauung. Entsprechend dieser Themen sollten Bezüge zu Kleidung, Dress-Codes und Uniform hergestellt werden, vor und hinter den Kulissen der Essens-Zubereitung. Die Studierenden inszenierten experimentelle Essens- und Blumenbouquets als Stilleben und verwendeten sie als Flowerprints auf einem Produkt. Letztlich konzipierten sie einen Gang eines kollaborativen 10-Gänge-Menüs.

Die Studierenden des Projekts Tell me what you want, what you really really want. stellten sich der gestalterischen Praxis von Modedesigner*innen, die häufig ein Changieren zwischen verschiedenen gestalterischen Outputs verlangt. Hierzu werden Konzepte nicht ausschließlich in Bekleidung, sondern auch in andere Produkte wie Parfums, Accessoires oder ergänzende Medien wie Installationen, Fotoshootings oder Pressetexte übertragen. Diese mitunter komplexen Aufgaben verlangen eine inhaltliche und ästhetische Setzung durch eine Form der kreativen Leitung. Über zwei Semester wurden die Studierenden von Prof. Lars Paschke, Dominik Cosentino, Gesine Försterling, Stephanie Penkov und Muyao Zhang angeleitet, die entstehenden Konzepte in Outfits, ein Parfum, Schuhe sowie eine Installationen zu übersetzen.

Das Sexprojekt ist ein interdisziplinäres Projekt der beiden Fachbereiche Kunst und Design an der BURG, in dem die Studierenden die Kulturen der Sexualität untersuchten und davon ausgehend ihre Positionen in künstlerisch-gestalterischen Beiträgen verhandelten. Neben Prof. Caroline Achaintre (Malerei/Textile Künste), Prof. Lars Paschke (Mode), Prof. Hans Stofer (Plastik/Schmuck) und Prof. Andrea Tinnes (Kommunikationsdesign/Schrift und Typografie) sowie Gesine Försterling, Silke Berg und Marcus Wachter, wurde das Projekt durch Prof. Friederike Nastold mit Studierenden der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg vom Institut für Kunst und visuelle Kulturen theoretisch begleitet. In einem eigens kreierten Safe Space konnten Fragen zur Verhandlung alltäglicher Hegemonien beim Sex, zur Rolle von Scham, Ethik und Moral, zur Thematisierung und Dekonstruktion gesellschaftlicher und kultureller Muster durch Sex und Humor verhandelt werden. Beschäftigt wurde sich außerdem mit Ästhetiken des Non-Binären, Maskulinen und Femininen sowie wie zur Sprache und den sprachlichen Codes in unserer Gesellschaft bezüglich Sexualität. In einem gemeinsamen Workshop mit der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig unter der Leitung von Prof. Isabel Lewis erarbeiteten die Studierenden der BURG gemeinsam mit den Studierenden der HGB Leipzig verschiedene performative Formate, die unter anderem auf der membra(I)nes der 12. Jahrestagung der Fachgesellschaft Gender Studies, präsentiert wurden.


Absolvent*innen

Die Bachelor- und Masterstudierenden setzten sich mit vielseitigen Themen auseinander, die ein breites Spektrum verschiedenster Sichtweisen aufzeigen.

Bachelorabschluss, BA

Lea Frey – Bachelorette

Die Kollektion Bachelorette orientiert sich unterhaltend an deutschen Datingshowformaten. Sie bedient sich jeglicher Stereotype und treibt die abgebildete Heteronormativität mit Hilfe von ironischen Kommentaren auf die Spitze.

Fanny Hensel – girl on girl
Anhand der Kollektion wird die eigene Unbehaglichkeit gegenüber Weiblichkeit hinterfragt und ihre Auswirkungen auf den persönlichen Designprozess.

Carolin Seckel – POSAMENT
Die Kollektion POSAMENT vereint die Themen von traditionellem Handwerk, Freundschaft, Herkunft und Zusammenarbeit.

Masterabschluss, MA

Lea Kelm – My Lea Kelm Romance

Die Kollektion ist geprägt von Erfahrungen als Millenial, sich weder erwachsen noch jung zu fühlen und wie der eigene Körper von einem selbst und von anderen wahrgenommen wird.


Kartenerwerb
In diesem Jahr findet kein öffentlicher Kartenvorverkauf statt. Karten können ausschließlich an der Abendkasse erworben werden, diese öffnet Freitag, 14. Juli, um 17 Uhr, im Eingangsbereich des Volksparks Halle, Schleifweg 8a, 06114 Halle (Saale). Die Bezahlung erfolgt bar. Der Erwerb ist pro Person auf maximal zwei Karten beschränkt. Nur solange der Vorrat reicht. Der Eintrittspreis beträgt 20 Euro (Vollzahler) und 10 Euro (Schüler*innen, Auszubildende und Studierende).
Besucher*innen ohne Eintrittskarte haben die Möglichkeit, die Werkschau kostenfrei im Außenbereich des Volksparks per Live-Übertragung auf einer Videowand zu verfolgen. Zum Ende der Werkschau wird der Laufsteg mit Vorstellung aller Kollektionen in den Garten erweitert.


Werkschau der Mode 2023
Termin: Freitag, 14. Juli 2023, 20 Uhr, Einlass ab 19.30 Uhr, Abendkasse ab 17 Uhr
Ort: Volkspark Halle, Großer Saal, Schleifweg 8a, 06114 Halle (Saale)
Weitere Informationen zur Jahresausstellung unter: www.burg-halle.de/jahresausstellung
Social Media: Die BURG kommuniziert die Jahresausstellung in den sozialen Medien mit den Hashtags #BurgHalle und #jahresausstellung2023.

Hinweis: Während der Show werden dieses Jahr die Themen S*x und Essen konzeptionell, gestalterisch behandelt und inszeniert. Grafische Elemente werden auf einem LED-Screen (ca. 12x3 m) animiert und es kommt zu starken Farbwechseln und Kontrasten der Lichtverhältnisse.