Girls' Day an der BURG

Auch im Jahr 2019 gibt es den Girls' Day, um Mädchen Ausbildungsberufe näherzubringen, die nach wie vor größtenteils von Männern besetzt sind. Auch die BURG ist Teil des Programms. Am 28.03.2019 besuchen also 16 Mädchen aus halleschen Gymnasien und Umgebung das Neuwerk, um einen Einblick in verschiedene Berufsfelder zu bekommen. Neben Holz-und Metallwerkstatt sind an der BURG auch in Druckerei und Medienzentrum mögliche Ausbildungsberufe kennenzulernen.

Nach kurzer Begrüßung im Hörsaal und anschließendem Vortrag über die BURG und ihre Studiengänge, geht es direkt in die Werkstätten.

Zu unserem Glück baut in der Holzwerkstatt gerade ein Azubi sein Gesellenstück, das den Abschluss seiner 3-jährigen Handwerksausbildung bedeutet. Wir dürfen kurz stören und Fabian erzählt uns, vollgepackt mit frischen Erfahrungen, von seinem Werdegang, seiner Ausbildung, der Berufsschule, Holz als Arbeitsmaterial und wie er sein Gesellenstück geplant hat und jetzt umsetzen wird.

Danach geht es weiter in die Metallwerkstatt, wo uns Werkstattleiter Herr Herrmann empfängt. Herr Herrmann gibt uns einen detaillierten Überblick in die Metallbearbeitungsmaschinen von der Säge, bis zum Schweißgerät. Außerdem wird den Mädchen schon mal verraten, was sie an diesem Nachmittag in der Metallwerkstatt erwarten wird: nach der Mittagspause können sie selbst handwerklich aktiv werden und mit Herr Herrmanns Unterstützung einen Armreif aus Messing fertigen.

In der Druckerei erklärt uns Herr Robrecht die veschiedenen Aufgaben eines Mediengestalters, wie sie auch die Auszubildende für Mediengestaltung in der Burg-Druckerei lernt. Farbeinstellungen, Papierbeschaffenheiten, Software- und Programmkenntnisse, sowie das Verstehen von Funktionsweisen der verschiedenen Druckverfahren, sind wichtige Grundkenntnisse. Wir sehen außerdem wie die großen Drucker arbeiten und was mit ihnen gedruckt wird. So können wir einen Blick auf die frisch gedruckten Arbeiten von Studierenden aus Kommunikationsdesign und Fotografie werfen.

Unsere vorerst letzte Station sind die Katakomben des Medienzentrums. Herr Neumann und Dominik, der Informatik-Azubi des Medienszentrums, zeigen den Mädchen, wie ihre alltägliche Arbeit aussieht, was sie am Liebsten machen und erklären uns, dass es von großem Vorteil in der heutigen Zeit ist, wenn man zum Beispiel einen Laptop versteht und selbst reparieren kann.

Der umfangreiche Input macht müde, also wird es Zeit für eine Mittagspause. Nach Erholung und Stärkung starten wir in den praktischen Teil des Girls' Day. Die Mädchen können wählen, in welcher der von ihnen besuchten Werkstätten sie eine handwerkliche Vertiefung machen möchten. Die Interessen sind ausgeglichen. Gruppe 1 geht ins Medienzentrum, Gruppe 2 in die Holz- und Gruppe 3 in die Metallwerkstatt. In zwei Stunden haben die Mädchen die Möglichkeit Material und klassische Arbeitsschritte kennenzulernen und auszuprobieren. Im Medienzentrum erstellen sie sich mithilfe von Photoshop ihre personifizierte "Girls' Day-Teilnehmerinnenkarte". In der Holzwerkstatt liegen auf der Arbeitsbank unterschiedliche Holzarten, Schleifpapier und Handsäge bereit. Damit werden individuelle Kerzenhalter gefertigt. Und mit der Hilfe von Herrn Herrmann bauen sich die Mädchen in der Metallwerkstatt ihren eigenen Messing-Armreif. Alles findet im Austausch miteinander statt. Man leiht sich die Arbeitswerkzeuge, beobachtet den Prozess der Anderen, hilft sich gegenseitig aus. Das Eis ist gebrochen: Die Mädchen, alle von unterschiedlichen Schulen, waren einander unbekannt, jetzt aber reden alle sehr offen miteinander.

Nach 2 Stunden blickt man in zufriedene Gesichter. Alle haben etwas selbst gemacht, was sie mit nach Hause nehmen und mit diesem Tag in Verbindung bringen können. Ein kleiner Einblick, der sicher der Ein- oder Anderen Lust auf Handwerk und Ausbildung gemacht hat.

Max Stalter (Studierender Industriedesign)