Die Bildhauerin Emika Sekine erhält Worpswede-Stipendium der BURG

Die Burg-Absolventin überzeugte die Jury mit der künstlerischen Reichhaltigkeit ihrer Skulpturen. Emika Sekine wird das Stipendium im August 2024 antreten.

Emika Sekine
Gespenster-Baseball-Match, Homebus B', 2023
Mixed Media
ca. 230 x 175 x 215 cm
Foto: Emika Sekine

Das von der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle und dem Worpswede Künstler*innenHäuser e.V. 2024 zum zweiten Mal verliehene Worpswede-Stipendium erhält in diesem Jahr die Künstlerin und Burg-Absolventin Emika Sekine. Sie erwartet mit Erhalt des Stipendiums Anfang August ein dreimonatiger Arbeitsaufenthalt in einer der Atelierwohnungen in Worpswede. Das Stipendium umfasst neben freier Unterkunft eine monatliche finanzielle Unterstützung von 1.600 Euro. Für Materialkosten im Zusammenhang mit der künstlerischen Arbeit im Laufe des Stipendiums steht ein Budget von 1.000 Euro zur Verfügung.

Mit der künstlerischen Reichhaltigkeit ihrer Werke beeindruckte Emika Sekine, die 2023 ihr Kunststudium an der BURG abschloss. „In ihren Skulpturen und Arrangements spielt die Künstlerin auf virtuose Art mit Formen der Realität, welche sie überlagert, verzerrt und umsortiert. Diese Neuordnungen lassen eine interessante Auseinandersetzung zwischen Wahrnehmung und Logik entstehen. Ihre Arbeiten überraschen durch ihre vielseitige Materialität und dem darin enthaltenen Forschungsdrang“, heißt es in der Begründung der Jury. In ihrer künstlerischen Praxis liegt der Fokus Emika Sekines auf den Eigenschaften von Skulpturen und „Gespenstern“, im Besonderen auf deren Korrespondenz. Mit verschiedensten Materialien und Techniken befasst sie sich mit zwiespältigen Themen wie Vergangenheit und Gegenwart, Kontexte und Individualität, Fiktion und Realität sowie Ernsthaftigkeit und Humor.

Emika Sekine möchte sich während ihres Aufenthaltes in Worpswede mit der Arbeitsweise der in der Vergangenheit dort tätigen Bildhauer*innen auseinandersetzen. Ihr Ziel ist es, zu erforschen, wie diese auf die Natur und Umgebung in Worpswede reagiert haben. Die Künstlerin plant, mit vor Ort auffindbaren Naturformen zu arbeiten, Sand und Erde vom Ufer der Hamme zu sammeln, um daraus temporäre Gussformen herzustellen. Mit dem gepressten Sand soll dann weiteres Material gegossen werden.

Über Emika Sekine
Emika Sekine schloss 2013 ihr Bachelorstudium im Studiengang Skulptur an der Musashino Art University in Tokio, Japan ab. Von 2017 bis 2022 studierte sie in der Studienrichtung Bildhauerei/Metall bei Prof. Andrea Zaumseil an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle. 2023 erhielt sie ihr Diplom in der Studienrichtung Bildhauerei/Materialität und Raum bei Prof. Karsten Födinger. Sekine nahm an zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen in Deutschland und Japan teil und präsentierte ihre Arbeiten in einem offnenem Atelier in der Schweiz. Für ihre künstlerischen Arbeiten wurde sie jeweils 2019, 2020 und 2021 von der NOMURA Foundation in Japan gefördert und erhielt 2022 ein Stipendium der Yoshino Gips Art Foundation für die „Grants for Overseas Study by Young Artists“. Ihre Werke wurden 2018 mit dem zweiten Platz beim FÖHL Kunstpreis des Skulpturenwettbewerbs in Deutschland ausgezeichnet. 2020 belegte sie den dritten Platz beim Kunstwettbewerb (Collage) vom Münzenberg Forum Berlin und wurde 2023 für den 26. Bundespreis für Kunststudierende nominiert.
Zur Website der Künstlerin: www.emika-sekine.com

Fachjury
Für die zweite Vergabe des Worpswede-Stipendiums konnte mit Philine Griem (Leiterin der Künstler*innenHäuser Worpswede), Prof. Caroline Achaintre (Professorin für Malerei/Textile Kunst im Fachbereich Kunst der BURG) sowie Paule Hammer (Künstlerischer Mitarbeiter für Zeichnung und Naturstudium im Fachbereich Buchkunst/Grafik-Design an der HGB Leipzig) eine hochkarätige Fachjury gewonnen werden. Die Leitung der Jury-Sitzung (ohne Stimmrecht) übernahm  Prof. Tilo Baumgärtel (Professor für Malerei und Prorektor der BURG).

Über das Worpswede-Stipendium
Die Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle schrieb im Jahr 2022 in Kooperation mit den Künstler*innenHäusern Worpswede e.V. das erste Worpswede-Stipendium aus. Das dreimonatige und seit 2023 jährlich vergebene Stipendium dient der postgradualen Förderung von künstlerisch besonders herausragenden Absolvent*innen des Fachbereichs Kunst an der BURG.

Über den Verein Künstler*innenHäuser Worpswede e.V.
Der Verein Künstler*innenHäuser Worpswede e.V. ist Gastgeber und Unterstützer für professionell arbeitende zeitgenössische Künstler*innen und fungiert als Vermittler ihrer künstlerischen Arbeit und ist damit Impulsgeber für den Ort Worpswede. So sind die Künstler*innenHäuser Worpswede ein innovatives ländliches Zentrum, das der aktuellen Kunstproduktion zur Verfügung steht: als Aufenthaltsort, als Arbeitsstätte und als Ort der Auseinandersetzung für Worpswede und die Region. Die Künstler*innenHäuser sind ein Ort für gemeinschaftliche Begegnung und individuelle Konzentration: Für Ko-Kreation und Selbstwirksamkeit. Die Künstler*innenHäuser fördern gegenwärtige Kunst, Worpswede und die Region.
Martin Kausche gründete 1971 den Komplex mit fünf Atelierwohnungen. Die aktuelle Leitung übernahmen im April 2020 Philine Griem und Bhima Griem. Das Land Niedersachsen, der Landkreis Osterholz und die Gemeinde Worpswede unterstützen mit weiteren Partnern wie dem Museumsverbund den Verein.