Die BURG auf der Milan Design Week

Vom 16. bis 21. April 2024 ist die Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle unter dem Titel „BURG SHOWS: TRANSFORMATIONS“ zu Gast auf der Internationalen Mailänder Möbelmesse. Studierende und Alumni zeigen neueste Arbeiten aus dem Fachbereich Design.

Die BURG auf der Internationalen Möbelmesse Mailand.
Gestaltung: Philipp Witte

Auf der Mailänder Möbelmesse (Salone del Mobile/SaloneSatellite) ist die Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle in diesem Jahr vom 16. bis 21. April 2024 vertreten. Fünf Arbeiten von Studierenden und Absolvent*innen der BURG aus Industriedesign, Innenarchitektur, Produktdesign/Keramik-und Glasdesign und Textildesign werden vorgestellt. Sie geben mit ihren Projekten und Arbeiten unter dem Titel BURG SHOWS: TRANSFORMATIONS auf der internationalen Fachmesse Einblicke in das innovative Schaffen und in die neuesten Entwicklungen im Fachbereich Design.

Bei dem Messeauftritt in Mailand werden Arbeiten von Max Greiner, Bachelor-Absolvent Industriedesign, Jungwoon Lee, Student Produktdesign/Keramik- und Glasdesign, Viviana Losacco, Studentin Textildesign, Nadja Schulze, Studentin Innenarchitektur und Jacobo Cuesta Wolf, Master-Absolvent Industrial Design, zu sehen sein, die das weite Spektrum der Designausbildung an der BURG vielfältig abbilden.

Die Arbeiten der BURG sind dem Thema Transformation gewidmet
Gemeinsam stehen wir heute vor der großen Aufgabe der Transformation unseres Konsumverhaltens, der Produktionsketten, unserer Essgewohnheiten, unseres Verhältnisses zu Medien und zur Originalität von Ideen. Unsere gesamte Lebensweise steht unter dem Motto der Transformation und dem, was wir als erstrebenswerten Lebensstil verstehen.

Transformation ist die Herausforderung dieser Tage. Es ist ein Prozess, der den einen Hoffnung gibt und in anderen Teilen der Gesellschaft Angst erzeugt oder die Sehnsucht nach einer vermeintlich besseren Vergangenheit. Als Designer*innen können wir die Transformation zugänglich machen und die sich verändernde Welt gestalten. Als Designer*innen ist es die Aufgabe, ein hoffnungsvolles Bild von dem zu entwickeln, was wir als Zukunft verstehen. Gutes Design sollte kritisch, aber nicht pessimistisch sein. Die Chance als Designer*innen ist es, den Wandel für alle zugänglich zu machen und die sich verändernde Welt zu gestalten.


Die Ausstellenden:

About Slag
Designer: Max Greiner
Studienrichtung: Industriedesign
Projekt: Bachelorarbeit, 2023

Hochofenschlacke, ein komplexes mineralisches Sekundärprodukt der Metallindustrie, kommt hauptsächlich in linearen Anwendungen des Bausektors zum Einsatz. Die Arbeit About Slag präsentiert Objekte, die alternative Verwendungsmöglichkeiten von Schlacke aufzeigen, indem das Material über eine schlackebasierte Glasmasse in verschiedene handwerkliche und industrielle Kontexte übersetzt wird. Dieser Prozess transformiert das abstrakte Sekundärprodukt nicht nur in einen handwerklich zugänglichen, ästhetisch kontrollierbaren und zirkulären Zustand, sondern ersetzt auch wichtige Chemikalien. So werden wertvolle Ressourcen und Energie bei der Glasherstellung eingespart. Dies bietet eine Chance, neu zu verhandeln, wie Materialien zukünftig gewonnen und wahrgenommen werden.

 

Furtho – Keramik trifft Textil
Designer: Jungwoon Lee
Studienrichtung: Produktdesign/Keramik- und Glasdesign
Projekt: Porcelain playground, Prof. Laura Straßer, 2023

Inspiriert von der markanten Ästhetik des Brutalismus, ist Furtho eine Objektvase mit geraden, architektonischen Formen und einer Textur, die an einen Teppich erinnert. Die Schwere und Härte der geometrischen Struktur kontrastiert die feinen, textilähnlichen Details und harmoniert mit der Anhäufung filigraner Linien, die im Zusammenspiel ein sinnliches Erlebnis schaffen. Die Wiederholung der Textilfarben und -texturen schafft einen strukturellen Rhythmus und eine bildhafte Komposition.

 

Zeitenwende
Designerin: Viviana Losacco
Studienrichtung: Textildesign
Projekt: SCALE UP!, Prof. Bettina Göttke-Krogmann, 2023

In den Arbeiten von Viviana Losacco geht es darum, durch Textilien Geschichten zu erzählen. So nutzt sie Teppiche, um sozial-ökologische Themen aufzugreifen und erlebbar zu machen. Die Arbeit Zeitenwende widmet sich dem Baumsterben, das in Deutschland seit 30 Jahren stetig zunimmt. Jedes Jahr gehen Bäume auf einer Fläche von mehr als 3.000 Quadratkilometern verloren. Die vom Baumsterben betroffene Waldfläche hat sich seit 1984 verdoppelt. Zeitenwende ist ein Versuch, die Eindrücke einer Sommerwanderung in einem gerodeten Wald in einem getufteten Teppich zu vereinen und darzustellen. Die Installation im öffentlichen Raum zielt darauf ab, Menschen auf die Dringlichkeit des Themas aufmerksam zu machen. Die Geschichte von einem Kampf zwischen den Bäumen und den Umständen, die sie angreifen, wird erzählt, inspiriert vom Zusammenleben von Baumrinde, Flechten, Moosen und Pilzen.

 

Wundernetz
Designerin: Viviana Losacco
Studienrichtung: Textildesign
Projekt: Three Dimensions, Prof. Göttke-Krogmann, 2022

Mit der Pandemie hat sich unsere Welt auf den digitalen Raum reduziert. Dabei haben Kinder die Verbindung zu „Offline“-Erlebnissen verloren. Mit Wundernetz wird versucht, eine haptische Landschaft herzustellen, die als Kuscheldecke, Spielplatz und Erfahrungswelt genutzt werden kann. Das Wundernetz lädt dazu ein, eine Pause von flachen Bildschirmen zu nehmen und sich spielerisch eine eigene organische Welt zu bauen. Dank der modularen Aufteilung ist dies möglich, alle Teile können unendlich kombiniert werden. Als Inspiration dienten Pilze, faszinierend für ihre Fähigkeit, alles zu vernetzen und aus toter Materie neues Leben zu schaffen.

 

Bow + 360°
Designerin: Nadja Schulze
Studiengang: Innenarchitektur
Projekt: Es werde Licht, Gast-Prof. Konrad Lohöfener, 2024

Licht macht Räume sichtbar und ist für Nadja Schulze das wichtigste Gestaltungsmittel als Innenarchitektin. Bei der Gestaltung der entstandenen Leuchten Bow sowie der beiden Entwurfsvarianten Balloon und Cloud der Leuchtenserie 360° hatte die Designerin von Beginn an klare Vorstellungen, wie sie diese im Raum inszenieren möchte. Während Bow sich grafisch in den Raum biegt, scheinen Balloon und Cloud an der Wand zu schweben. In ihren Entwürfen versucht Nadja Schulze nichts neu zu erfinden, sondern Vorhandenes in eine andere Sprache zu übersetzen. So ist Bow inspiriert von der Eleganz moderner Zeltkonstruktionen und übersetzt diese als Leuchte in den Innenraum. Hinter der spielerischen Leichtigkeit der 360°-Serie steckt die Idee, das stromführende Kabel mitfliegen zu lassen, sodass es als Stolperstelle auf dem Boden verschwindet. Es ist inspiriert von der Kabelaufwicklung eines Staubsaugers.

 

Hulot
Designer: Jacobo Cuesta Wolf
Studiengang: Industrial Design
Projekt: Master-Arbeit, 2023

Die Hälfte des Sperrmülls in Deutschland besteht aus Möbeln, die noch benutzt werden könnten. Die Arbeit Hulot von Jacobo Cuesta Wolf versucht, durch ein zirkuläres Nutzungsmodell die Verantwortung für ein Produkt zwischen Produzent*innen und Nutzer*innen neu zu verhandeln, um eine Lösung für dieses Thema aufzuzeigen. Die neuen Anforderungen für die Produktentwicklung demonstrieren, wie eine Langlebigkeit erreicht werden kann, da die Möbelstücke jederzeit angepasst und repariert werden können. Für das Design werden drei Materialien verwendet, die entweder CO2 speichern, recycelbar sind oder von vornherein aus recycelten Materialien bestehen. Daher betont das spezifische Design von Hulot nicht nur nachhaltige Parameter, sondern demonstriert auch eine neue Einstellung zur Produktentwicklung, wie sie in diesem Szenario der zirkulären Nutzung zum Ausdruck kommt.

 

Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle
Die 1915 gegründete Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle bietet mit ihren Fachbereichen Kunst und Design ein unverwechselbares Profil sowie exzellente Ausbildungs- und Studienbedingungen an. Mit über 1.000 Studierenden zählt sie zu den größten Kunsthochschulen Deutschlands. Visionäres Denken und Gestalten werden in den über 20 Studienrichtungen ebenso gefördert wie die Entwicklung berufspraktischer Fähigkeiten. Die Hochschule verfügt über exzellent ausgestattete Ateliers und Werkstätten und ist mit zahlreichen Forschungseinrichtungen, Institutionen und Unternehmen vernetzt. Die Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle bietet Bachelor-, Master-, Diplom- und Staatsexamensabschlüsse (Lehramt) an, es besteht im Fachbereich Kunst auch die Möglichkeit ein Meisterschüler*innenstudium zu absolvieren. Die BURG verfügt in beiden Fachbereichen zudem über das Promotionsrecht.

Die Mailänder Möbelmesse
Die 1961 gegründete Möbelmesse Salone del Mobile findet in diesem Jahr zum 62. Mal statt. Sie ist heute die weltweit größte Messe für Möbel- und Produktdesign. Zahlreiche Ausstellende locken jährlich rund 270.000 Gästen aus mehr als 150 Ländern an. Der SaloneSatellite, ein speziell für Nachwuchs-Designer*innen im Jahr 1999 gegründeter Teil der Messe, feiert in diesem Jahr sein 25. Jubiläum.

Die BURG auf der Möbelmesse Salone del Mobile in Mailand
Zeitraum:
16. bis 21. April 2024, täglich 9.30 Uhr bis 18.30 Uhr
Stand: Halle 5, Stand A04 (SaloneSatellite)
Ort: Fiera Milano, 20017 Rho, Mailand, Italien
Messebetreuung: Philipp Witte
Social Media: Die BURG kommuniziert den Messeauftritt in den sozialen Medien mit den Hashtags #BurgHalle und #BurgShows

Weitere Informationen: https://www.salonemilano.it/en

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